Störungen der Aufmerksamkeit



Was können sie nun zuhause tun, um Ihre Aufmerksamkeit zu trainieren?


Um die Aufmerksamkeit zu trainieren, sollten Sie versuchen, sich schrittweise immer länger zu konzentrieren.
Übung für selektive und Daueraufmerksamkeit:

  • ein Buch lesen und mit der Zeit immer mehr Seiten ohne Ablenkung lesen
  • einer Fernsehsendung aufmerksam folgen
  • Möchten Sie sich selbst Aufgaben stellen, so können Sie beispielsweise eine Zeitung aufmerksam lesen und immer ein bestimmtes Wort unterstreichen. Dies trainiert sowohl die selektive als auch die Daueraufmerksamkeit, wenn Sie diese Aufgabe über einen längeren Zeitraum durchführen.
  • Auch Kopfrechnen ist eine gute Konzentrationsübung. Doch auch hier gilt: nicht direkt überfordern! Wenn Sie merken, dass es zu anstrengend wird, legen Sie eine Pause ein und versuchen Sie es danach noch einmal.
  • oder auch Aufgaben siehe Foto - Aus wie vielen Steine bestehen die Figuren?

Es ist wichtig, dass Sie am Ball bleiben. Ein regelmäßiges Training ist unabdingbar.
Haben Sie mit der selektiven Aufmerksamkeit und auch der Daueraufmerksamkeit keine Probleme, sondern fällt es Ihnen eher schwer, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun? Steigen Sie auch hier mit dem Training langsam ein.
Übung:

  • Versuchen Sie einem Gespräch zu folgen oder ein Buch zu lesen, während das Radio läuft.

All dies kann ein gutes Training sein. Die bisher beschriebenen Übungen sind Übungen zur Wiederherstellung der Hirnleistung (siehe Ratgeberteil Neuropsychologie).

Was können sie nun zuhause tun, um Ihre Aufmerksamkeit zu trainieren?

Im Folgenden wird auf Kompensationsstrategien eingegangen (siehe Ratgeberteil Neuropsychologie), welche vor allem nach der Akutphase verwendet werden können, wenn Aufmerksamkeitsstörungen  weiterhin vorhanden sind.
  • Nicht nur bei Gedächtnisstörungen, sondern auch bei Aufmerksamkeitsstörungen kann es hilfreich sein, sich Zettel zu schreiben und Dinge zu notieren, die man sonst eventuell aufgrund fehlender Aufmerksamkeit vergessen würde.
  • Auch die Weckerfunktion des Handys kann genutzt werden, um an zu erledigende Aufgaben oder Termine erinnert zu werden.
  • Weiterhin hilft in vielen Dingen vor allem Routine. Legt man zum Beispiel den Schlüssel immer an dieselbe Stelle, wenn man hereinkommt, so muss man sich nicht mehr so stark darauf konzentrieren, wo man den Schlüssel hinlegt, um sich dies merken zu können.
  • Auch die Abschaltung eines störenden Faktors wie z.B. Radio oder Fernseher kann eine Hilfe sein, um sich besser konzentrieren zu können. Wenn dies z.B. in Geschäften mit Hintergrundmusik oder Ähnlichem nicht möglich ist, können auch Ohrstöpsel verwendet werden.

Aber Vorsicht: auch andere Umgebungsgeräusche werden nicht mehr gehört!

Bei 40% der Betroffenen mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma bestehen die Aufmerksamkeitsstörungen auch noch zwei Jahre nach dem Trauma. Es ist gerade für diese Betroffenen wichtig zu lernen, mit den Aufmerksamkeitsstörungen im Alltag und im Job umzugehen und diese zu akzeptieren. Hier müssen vor allem kompensatorische Hilfen angewandt werden und der Betroffene muss lernen, sich für manche Aufgaben mehr Zeit zu nehmen, als er vor der Erkrankung gebraucht hätte. Schon dies kann den Betroffenen oft entlasten und zu viel weniger Fehlern führen, als wenn Aufgaben unter Zeitdruck bearbeitet werden.

Aufmerksamkeitsstörungstraining für Zuhause

Restitution:

  • Konzentriert für längere Zeit an einer Aufgabe arbeiten (Buch lesen etc.)
  • Zielwörter in einer Zeitung unterstreichen
  • Kopfrechnen
  • Neben dem Radio/Fernsehen einem Gespräch folgen

 

Kompensation:

  • Zettel schreiben, Dinge notieren
  • Weckerfunktion des Handys benutzen
  • Routinen einführen
  • Abschalten störender Geräusche (z.B. Radio, Fenster schließen etc.)
  • Mehr Zeit für eine Aufgabe nehmen

 

Allgemein gilt:

  • regelmäßiges Training
  • nicht überfordern und Pausen einlegen!

 

Beispiel Aufgabe:

Vergleichen Sie die Abbildungen links (Original) und rechts. Was fehlt rechts?

 

 


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